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Hessischer Journalistenpreis 2022: Auszeichnungen für Hanauer Anzeiger und Frankfurter Rundschau

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Von: Laura Wittstruck

Lokal Hanau Journalistenpreis Hanauer
Für ihr Porträt einer ukrainischen Familie erhält Yvonne Backhaus-Arnold vom Hanauer Anzeiger den Sonderpreis des Hessischen Journalistenpreises. © Patrick Scheiber

Lokale Geschichten und das Weltgeschehen: In einer zweiteiligen Artikelreihe bringt Redaktionsleiterin Yvonne Backhaus-Arnold beides zusammen. Dafür wurde sie jetzt mit dem Hessischen Journalistenpreis ausgezeichnet.

Zerbombte Häuser, Raketen, Tote und Verletzte – das Schicksal der Menschen in der Ukraine bewegt. Doch wie geht es denjenigen heute, die vor dem Krieg nach Deutschland geflohen sind? Diese Frage beschäftigt auch Yvonne Backhaus-Arnold, Redaktionsleiterin des Hanauer Anzeigers.

Seit über 20 Jahren berichtet sie für die Zeitung bereits aus der Region und recherchiert spannende Lokal-Geschichten. In einer zweiteiligen Artikelreihe widmet sich die 41-Jährige im März 2022 dem Leben der Familie Omar. Diese lebt bis 2014 in Donezk, dann kommt es zu ersten Kämpfen in der Ostukraine. Nach einem Aufenthalt in Russland ziehen die Eltern mit ihren vier Kindern schließlich wieder ins ukraninische Tscherkassy und weiter nach Lemberg an die Grenze zu Polen.

Als der Krieg Anfang des Jahres endgültig ausbricht, fliehen sie nach Deutschland. Backhaus-Arnold trifft die Familie nach ihrer Flucht und begleitet sie weiter, als sie von einem Hotel in eine eigene Wohnung ziehen.

„Balance aus Empathie und Fachlichkeit“ – Jury lobt Berichterstattung 

Das einfühlsame Porträt der Familie begeistert auch die Jury des Hessischen Journalistenpreises. Backhaus-Arnold erhält für ihre Artikel „Angekommen – und dankbar“ sowie „Ein neues Zuhause“ einen Sonderpreis und 1000 Euro Preisgeld. Die Redaktionsleiterin habe es laut der sechsköpfigen Jury geschafft, „mit genauen Blicken auf die Situation der unverschuldet [...] in Not geratenen Menschen, ihre Leserinnen und Leser umfassend zu informieren“.

Zudem bescheinigte das Expertengremium ihr eine „imponierende Balance aus Empathie und Fachlichkeit“. Und: Die Zeitung selbst habe „dem wichtigen Thema viel Platz eingeräumt“.

Für Backhaus-Arnold und ihr Team ist es nicht der erste Preis dieser Art. Schon 2021 wird die Redaktion des Hanauer Anzeigers beim Deutschen Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet. Der Anlass: Die Berichterstattung des Teams nach dem rechtsextremen Terroranschlag in der Stadt.

IPPEN.MEDIA zweifach ausgezeichnet

Backhaus-Arnold sieht ihren Erfolg auch als persönlichen Ansporn.

Ich freue mich sehr über den Preis und die Anerkennung meiner Arbeit. Das Schicksal geflüchteter Menschen zu zeigen, war damals wichtig und ist es bis heute. Deshalb werde ich die Geschichte von Familie Omar weitererzählen.

Yvonne Backhaus-Arnold, Redaktionsleitung Hanauer Anzeiger

Und noch eine weitere Journalistin aus dem Redaktionsnetzwerk von IPPEN.MEDIA wird beim Hessischen Journalistenpreis 2022 ausgezeichnet: Kathrin Rosendorf von der Frankfurter Rundschau belegt den dritten Platz. Diesen erhält sie für ihren Beitrag „Ich habe die Flucht auf mich genommen, um meine Familie zu retten“.

In dem Artikel beschreibt sie die Geschichte einer 98-Jährigen Ukrainerin, die sich im März 2022 mit ihrer Familie auf den Weg nach Deutschland macht. Die Journalistin stammt ganz nebenbei auch aus dem journalistischen Nachwuchs des Hanauer Anzeigers: Ihr Volontariat machte sie bei der Mediengruppe Offenbach-Post.

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